Dr.med.vet.Petra Maritzen
Aufgabe der Bindehaut ist es, die Austrocknung der Hornhaut zu verhindern, Mikroorganismen abzuwehren und Augenlider und
Augapfel beweglich zu halten. Unter Konjunktivitis versteht man die Entzündung der Bindehaut.
Akute Bindehautentzündungen werden vor allem durch Fremdkörper, Staub, Allergien, Verletzungen oder durch einen akuten Schub
bei chronischer Bindehautentzündung hervorgerufen.
Chronische Bindehautentzündungen manifestieren sich nach vorausgegangener Grunderkrankung, oft als Folge einer viralen
(Staupe) oder bakteriellen Infektion (Staphylokokken), bei Ektropium und Entropium aber auch durch Benetzungsstörungen
aufgrund einer Keratokonjunktivitis sicca („Trockenes Auge“ bei zu wenig Tränenflüssigkeit).
Zu beobachten ist Augenausfluss, der wässrig, schleimig, eitrig oder auch blutig sein kann. Der Hund reibt die Lider, blinzelt, er ist lichtscheu und hat Schmerzen. Die Bindehaut ist gerötet und geschwollen. Oft kann man ein Vorfallen der Nickhaut (3. Augenlid) beobachten.
Wenn die Ursache nicht offensichtlich zu erkennen ist (z.B. Fremdkörper, Verletzungen, Ektropium, Entropium etc.) ist eine genaue Abklärung durch einen erfahrenen Tierarzt notwendig. Gegebenenfalls werden bakteriologische und virologische Untersuchungen durchgeführt, die Tränenproduktion getestet („Schirmer-Tränen-Test“) und die Durchgängigkeit der ableitenden Tränenwege überprüft.
Vorrangig ist immer die Behandlung der Grunderkrankung.
Symptomatisch Erleichterung verschafft auf jeden Fall das Auswaschen des betroffenen Auges mit Kamillen- oder Käspappeltee.
Anschließend wird eine antibiotisch wirksame Augensalbe in den Lidbindehautsack eingebracht.
Die Behandlung ist bis zum vollständigen Abklingen der Symptome fortzusetzen.