Nieren und Harnwegserkrankungen

Dr.med.vet. Petra Maritzen

Wie alle Säugetiere besitzt auch der Hund 2 Nieren, die sich rechts und links der Wirbelsäule im Abdomen befinden.
Aufgaben der Nieren sind:

Generell ist zu sagen, dass Nierenerkrankungen selten primär auftreten. Viel häufiger ist eine sekundäre Nierenbeteiligung als Folge einzelner Organ- oder Systemerkrankungen. In Frage kommen z.B. eine Herz- oder Leberinsuffizienz, gastrointestinale Erkrankungen, Infektionskrankheiten, hormonelle Störungen etc.
Dementsprechend sind auch die klinischen Symptome häufig relativ unspezifisch.
Oftmals werden Nierenerkrankungen daher übersehen bzw. erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, da schwere Krankheitserscheinungen als Folge von Nierenfunktionsstörungen erst auftreten, wenn die Reservekapazität der Niere bereits erschöpft ist.

Symptome
Als Tierbesitzer sollten Sie unbedingt auf folgende Symptome achten:

Diagnose

Neben einer gründlichen allgemeinen klinischen Untersuchung wird Ihr Tierarzt bei Verdacht auf eine Nierenerkrankung weiterführende Untersuchungen durchführen wie z.B. Laborbefund (Harn und Blut, Nierenfunktionstests), Röntgen, Computer- und Magnetresonanztomographie, Szintigraphie, Ultraschall.

Therapie

Handelt es sich um eine sekundäre Nierenbeteiligung als Folge einzelner Organ- oder Systemerkrankungen, steht die Behandlung der Grundkrankheit im Vordergrund.
Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika verabreicht. Handelt es sich um eine Niereninsuffizienz aufgrund einer Herzerkrankung, werden entsprechende Herzmedikamente verschrieben. Bei Urinabflussstörungen als Folge von Harnsteinen wird versucht, mittels Katheder die Steine auszuspülen. Gelingt dies nicht, müssen die Steine chirurgisch entfernt werden.
Oftmals kann aber trotz umfangreicher Untersuchungsmethoden und Tests die eigentliche Ursache einer Nierenerkrankung nicht festgestellt werden.

Ernährung bei Nierenerkrankungen

Der Ernährung bei chronischen Nierenerkrankungen kommt eine wichtige Bedeutung zu. Die Diät sollte phosphorarm sein, wobei die Phosphorzufuhr auf ca. 70 % des Erhaltungsbedarfs gesenkt werden sollte. Dies ist sowohl durch selbst hergestellte Mahlzeiten (fettes Fleisch, Erdäpfel) als auch durch speziell im Handel erhältliche Diätfuttermittel zu erzielen. Weiters sollte der Proteingehalt der Nahrung gesenkt werden. Ein zu hoher Eiweißgehalt des Futters enthält einen hohen Stickstoffanteil, der zu einer vermehrten Giftstoffkonzentration im Körper führt, die wiederum durch die Nieren ausgeschieden werden muss.

Natrium und Kalium sind in entsprechenden Diätfuttermitteln meist reduziert. Darauf zu achten ist allerdings, dass bei häufigem Erbrechen der Chloridbedarf steigt. Eine Ergänzung mit Kochsalz oder Kaliumchlorid kann dann sinnvoll sein.
Trinkwasser muss immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen!