Unterkühlung und Erfrierungen

Dr.med.vet. Petra Maritzen

Unter Unterkühlung versteht man das Auskühlen des ganzen Körpers, wobei der Organismus nicht mehr in der Lage ist, die Körpertemperatur selbst zu regulieren. Durch ihr Fell sind Hunde meist gut geschützt gegen Kälte. Welpen, alte Hunde, kurzhaarige Rassen und Tiere nach einem Unfall tolerieren Kälte allerdings weniger. Ein Bad im eisigen Wasser, Minustemperaturen und eisiger Wind macht Kälte unter Umständen auch für gesunde Vierbeiner gefährlich.
Bei niedrigen Temperaturen wird weniger Blut in die oberflächlichen Gefäße gepumpt, um ein Abkühlen des Blutes zu verhindern. Das Gewebe insbesondere der Akren (Nase, Ohren, Schwanzspitze, Extremitäten) wird weniger stark durchblutet, wodurch es zu einem lokalen Sauerstoffmangel kommt. Erfrierungen können die Folge sein.

Symptome:

Bei einer Unterkühlung zittern die Tiere, die Atmung wird flach, die Atemfrequenz niedrig (unter 10 Atemzüge/Minute), der Puls ist schwach, die Pulsfrequenz niedrig (unter 70 Schläge/Minute). Die Pupillen sind erweitert und starr. Messen Sie die Rektaltemperatur, der Normalbereich liegt bei 37.5 - 39.0°C (Welpe bis 39.5°C).

Bei Erfrierungen verfärbt sich das Fell weiß, es kommt zu Haarausfall, die Haut fühlt sich ledrig an und löst sich in Schuppen ab.

Sofortmassnahmen:

Wickeln Sie den Hund in eine Decke und bringen Sie ihn an einen warmen Ort. Sie können auch einen Thermophor oder ein Heizkissen verwenden, allerdings immer Decke oder Handtuch zwischen Hund und Wärmequelle legen, um das Tier nicht zu verbrennen. Wärmen Sie den Hund langsam auf und setzen Sie ihn nicht zu starker Hitze aus, da durch das plötzliche Erwärmen der oberflächlichen Blutgefäße die Durchblutung der inneren Organe vermindert wird. Bieten Sie Ihrem Hund warmes Trinkwasser an (nicht bei bewusstlosen Tieren!!).

Bei einer Körpertemperatur unter 36°C unbedingt einen Tierarzt aufsuchen!