Herzwurmerkrankung

→ Dirofilariose

Dr.med.vet. Petra Maritzen

Allgemeines

Dirofilaria immitis ist ein Nematode (Fadenwurm), der in Südeuropa (Mittelmeerländer) und in den Vereinigten Staaten vorkommt.
Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken. Nach einer Entwicklung im subkutanen Gewebe (ca. 80 Tage) wandern die Larven der Dirofilarien in das Venensystem und gelangen in das rechte Herz und in die Lungenarterie, erreichen dort Geschlechtsreife (Dauer 5 – 7 Monate) und lagern Mikrofilarien im Blut ab. Die Folge sind Schäden in den Lungenarterien, da Entzündungsreaktionen ausgelöst werden.

Symptome

Oft fehlen klinische Anzeichen, insbesondere zu Beginn des Befalls. Später machen sich Husten, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und rasche Ermüdbarkeit bemerkbar. Aufgrund der Rechtsherzinsuffizienz kommt es zur Wasseransammlung im Bauchraum (Aszites). Ein starker Befall mit adulten Herzwürmern führt zu Thromboembolien (Gefäßverschluss) in der Lunge durch abgestorbene Dirofilarien.

Diagnose

Röntgen (gewundene Lungengefäße, Rechtsherzvergrößerung), EKG, serologische Tests

Therapie

Abtöten der erwachsenen Fadenwürmer mittels Melarsamin intramuskulär an 2 aufeinander folgenden Tagen. Danach sollte der Hund für ca. 4 Wochen möglichst ruhig gehalten werden, um zu vermeiden, dass tote Herzwürmer Thromboembolien in der Lunge verursachen. Anschließend werden Medikamente zur Ausscheidung der Mikrofilarien verabreicht.
Bei massivem Befall können sich große Ansammlungen von adulten Dirofilarien in der Vena cava caudalis und in den Lebervenen befinden und es kann zu Herz- und Leberversagen kommen. In diesem Fall wird versucht, die Dirofilarien mit Spezialkathedern zu entfernen.

Prophylaxe

Eine Prophylaxe ist in unseren Breiten nicht notwendig, sollte aber in Gebieten, in denen die Krankheit vorkommt, durchgeführt werden. Wer also vorhat, seinen Hund in ein südliches Urlaubsland oder die USA mitzunehmen, sollte bereits prophylaktisch seinen vierbeinigen Begleiter schützen. Dies geschieht durch die Verabreichung von Milbemycin (z.B. Milbemax) einmal im Monat, die ganze Zeit über, in der das Tier den Stechmücken ausgesetzt ist. Etwa 4 Wochen später, nach Rückkehr aus dem Urlaub, bzw. wenn die Stechmückenzeit vorbei ist, verabreicht man die letzte Dosis.