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    <title>Othämatom</title>
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    <h1>Othämatom</h1>
    <p class="Autor">Dr.med.vet. Petra Maritzen</p>
    <h3>Allgemeines</h3>
    <p>Unter einem Othämatom versteht man die Ansammlung von Blut zwischen Haut und Knorpel der Ohrmuschel. Die Blutung erfolgt
      meist aufgrund heftigen Kopfschüttelns (z.B. Otitis, Fremdkörper, Ekzem etc.). Durch Anschlagen des Ohres an einen harten
      Gegenstand (Kasten, Tischkante) kommt es zur Ruptur der Gefäße und das Blut sammelt sich zwischen der Ohrhaut und dem
      Ohrknorpel an.</p>
    <p>Hunde mit Hängeohren sind häufiger betroffen als Tiere mit Stehohren.</p>
    <p>Othämatome können beachtliche Größe erreichen, die Schwellung ist heiß und schmerzhaft. Der Kopf wird schief gehalten (zur
      betroffenen Seite hin).</p>
    <p>Unternimmt man nichts und wartet ab, bis die Blutmassen resorbiert werden (ca. 14 Tage), ist das erstens für den Hund ein
      unnötig schmerzhafter Prozess und zweitens besteht die Gefahr, dass sich die Ohrmuschel verformt und ein sogenanntes
      „Blumenkohlohr“ entsteht. Blumenkohlohren sind nicht nur hässlich, sie können auch eine leichte Behinderung für das Tier
      bedeuten.</p>
    <p>Suchen Sie daher möglichst rasch einen Tierarzt auf, wenn die Ohrmuschel Ihres Hundes geschwollen ist.</p>
    <h3>Therapie</h3>
    <p>Der Tierarzt wird zunächst versuchen, das Blut mit Hilfe einer Spritze abzusaugen. Anschließend werden Antibiotika und
      Kortison eingespritzt und ein Verband angelegt, um das Ohr zu fixieren, damit sich der Hohlraum, der sich zwischen Haut und
      Knorpel gebildet hat, nicht mehr mit Blut füllen kann. Meist muss dieser Prozess wiederholt werden.</p>
    <p>Eine weitere Möglichkeit ist die Entleerung des Blutes über einen kleinen Einschnitt. Eventuell wird eine Drainage (kleiner
      Plastikschlauch) gelegt, damit das sich wieder ansammelnde Blut bzw. Wundsekret sofort abfließen kann und nicht zu einer
      neuerlichen Schwellung führt.</p>
    <p>Sollten diese Methoden nicht den gewünschten Erfolg bringen, besteht die Möglichkeit einer Operation, bei der ein
      Längsschnitt auf der Innenseite der Ohrmuschel in der Mitte des Hämatoms angelegt wird. Das Blut wird ausmassiert .
      Anschließend werden Haut und Ohrknorpel dicht aneinander genäht, damit sich kein Blut mehr im Zwischenraum ansammeln kann.</p>
    <p>Ein Kopfverband mit einer beidseitigen Wundkompresse, um einen gleichmäßigen Druck auf die Haut auszuüben, ist zweckmäßig und
      sollte 10 bis 14 Tage getragen werden (alle 2 – 4 Tage wechseln).</p>
    <h3>persönliche Anmerkung:</h3>
    <p>Ein Othämatom ist eine hartnäckige Angelegenheit, Rezidive sind sehr häufig und das Absaugen mit der Spritze selten eine
      einmalige Angelegenheit. Aus der Erfahrung mit meinem eigenen Hund weiß ich, dass viel Geduld nötig ist. Ich musste das
      Absaugen 4-mal wiederholen, bis sich das Hämatom nicht mehr bildete, aber wir sind ohne Operation ausgekommen. Ein
      Druckverband wäre auf jeden Fall sinnvoll, in der Theorie auch gut vorstellbar, aber in der Regel mit temperamentvollen Hunden
      fast nicht machbar bzw. nicht über einen längeren Zeitraum!<br />
      Verlieren Sie aber auf keinen Fall die Nerven und haben Sie Geduld, meist ist nach mehrmaligem Absaugen das Ohr wieder in
      Ordnung!</p>
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