 
    von Mary Roslin Williams
eine Buchbesprechung von Andrea Wanek
Vor kurzem habe ich ein Buch gelesen: "Reaching for the stars" von Mary Roslin Williams - von einer Top-Züchterin für
      fortgeschrittene Züchter - das mir die Welt der internationalen Hundezüchter etwas näher gebracht hat und das ich Ihnen
      nun nicht vorenthalten möchte, da in letzter Zeit viel über die Züchter diskutiert wird.
      Mary Roslin Williams unterscheidet 7 Arten von Züchter:
Mary Roslin Williams empfiehlt betreffend Zwingergröße:
      Um den eigenen Zwinger nicht unübersichtlich zu machen sollten nicht mehr als ca. 2 Zuchthündinnen, 1-2 alte
      Pensionisten, 2-3 Junghündinnen, die in der Show Karriere machen und 2-3 viel versprechende Welpen in einem Zwinger sein.
      Also insgesamt ca. 8-9 Hunde max. 15 Hunde. Der Rest wird vergeben. Über den Sommer können es mehr sein, aber im Herbst
      sollte der Zwinger wieder auf das Minimum reduziert werden, um die Infektionsgefahr möglichst über den Winter gering zu
      halten. (Daher Frühjahrswürfe) Außerdem sollte im Frühjahr wieder Platz für neue Welpen und für evtl. einen neuen tollen
      Hund sein, der den bereits erzielten Standard verbessert.
Wie man aus dieser kurzen Zusammenfassung sehen kann, braucht ein guter Züchter eine gewisse Zahl von Hunden, um erstens
      weiter züchten zu können (er braucht Nachwuchs, der gesund, zuchttauglich und wertvoll für seine weitere Zucht ist) und
      zweitens, um den Standard seines Zwingers zu halten und zu verbessern.
      Um ein bestimmtes Merkmal in einer Linie (z.B. Winkelung, Arbeitsleistung) zu verbessern, benötigt es mehrere
      Generationen. Diese Züchter denken bei der Wahl ihrer Zuchttiere wie sie Fehler vermeiden und durch gezielte Deckungen
      ausbessern können, da sie ja mit den Enkelkindern auch noch erfolgreich züchten wollen. Der gute Züchter nimmt dafür
      teuere Auslandsreisen, Zwingerbesuche und Show-Besuche in Kauf.
      Es ist daher von Seiten des Clubs und der erfahrenen Züchter her wichtig, Aufklärung zu betreiben und ein
      Informationsforum zu schaffen, dass nicht nur im Internet unter Laien stattfindet, sondern von erfahrenen Züchtern,
      Ärzten und Wissenschaftlern unterstützt und genährt wird. Das Erstzüchterseminar und Clubabende sind dabei nur ein
      Tropfen auf dem heißen Stein. Weiterbildung für Züchter und Zuchtwarte und Zuchtberatung würden unserer Rasse weit mehr
      bringen als sture Regelungen. Themen wie Welpenprägung, Genetik, Aufzucht, Inzucht, Welpentod etc. wären weit heißere
      Themen als Show- oder Arbeitschampion.
Wer weiß schon darüber Bescheid, wie weit Intelligenz, Arbeitsfreude, Knochenaufbau, etc. vererbbar und beeinflussbar
      sind?
      Welche Bedeutung haben da Prüfungen einer Zuchthündin - wenn die Welpen auf Grund falscher Verpaarung, Aufzucht
      Fütterung, Haltung etc. für eine Weiterzucht unbrauchbar werden?
      Ich habe auf einem Züchterseminar einen für mich wichtigen Satz gehört: "Den Wert einer Zuchthündin bestimmt nur die
      Qualität des Nachwuchses" - daher sollte eine Hündin sobald sie ausgewachsen ist gedeckt werden und der Nachwuchs
      alsbald untersucht werden! Erst dann kann darüber entschieden werden, wie wertvoll die Hündin für die Weiterzucht ist
      - egal ob Show- oder Work -Line. Von Erfolg kann man nur sprechen, wenn der Nachwuchs besser ist, als die Zuchttiere.