Welpenaufzucht
Autor: Andrea Wanek
Fahrt
Wenn Sie Ihren Welpen beim Züchter abholen, nehmen Sie eine zweite Person mit, die den Kleinen während der Fahrt betreut.
Wenn Sie eine längere Fahrt vor sich haben, machen Sie mehrere Pausen. Welpen sollten ca. alle 2-3 Stunden die Gelegenheit
haben, ihr Geschäft zu verrichten. Vor allem wenn der Welpe aufwacht, sollten Sie ihn rasch sein Pfützchen machen lassen.
Schimpfen und schlagen Sie niemals den Welpen für Stubenunreinheit!
Zu Hause geben Sie dem Welpen Zeit, in Ruhe alles kennen zu lernen und beobachten Sie ihn dabei.
Ruhe
Ein Welpe braucht ausreichend Schlaf um sich richtig entwickeln zu können. Er braucht auch einen Platz, wo er sich
zurückziehen kann und er nicht gestört wird. Am besten eignet sich dafür eine Box oder ein Ruheraum, in dem er nichts
anstellen kann z.B. Küche, Vorzimmer etc. gesichert mit einem Kindergitter. Keinesfalls sollten Sie Ihrem Welpen ständig
hinterherlaufen und ständig Kommandos wie PFUI, NEIN, AUS, LASS DAS etc. geben, den das
zerstört die Bindung zu Ihrem Welpen.
Ausbildung - hier nur einige wichtige Tipps:
- Verhindern Sie, dass Ihr Welpe etwas falsch machen könnte. Etwas nicht zuzulassen ist einfacher, als dann ein erlerntes Verhalten abzutrainieren! Entfernen Sie heikle Gegenstände oder hindern Sie den Welpen, diesen zu zerstören.
- Nehmen Sie sich Zeit Ihren Welpen zu beobachten und wenn Sie keine Zeit haben, dann bringen Sie Ihren Welpen so unter, dass er nichts anstellen kann und nichts Unerwünschtes lernen kann. Der Welpe lernt nicht nur in der Hundeschule oder in den Trainingseinheiten!
- Im Spiel können Sie Ihren Welpen erziehen. Spielen Sie nicht Tauziehen mit ihm und laufen Sie dem Welpen nicht nach, wenn er was an sich genommen hat, was nicht für ihn bestimmt war - tauschen Sie die Beute gegen eine anderes aus (Spielzeug oder Leckerli). Dazu ist es oft notwendig sich selbst zum Kasperle zu machen und selbst mit der Tauschbeute zu spielen. Beute bewegt sich immer weg vom Hund!
- Ihr Welpe sollte keine erhöhten Positionen (Sofa, Bett etc.) einnehmen, solange er noch in der Sozialisierungs- und Prägungsphase ist. Wenn er aufs Sofa will hindern Sie ihn daran, indem Sie in wegschieben. Setzten Sie sich auf den Boden zum Welpen, um sich mit ihm zu beschäftigen.
- Erlauben Sie nicht Ihrem Welpen Sie anzuspringen und wenn es dennoch passiert, dann drehen Sie sich kommentarlos von ihm ab und ignorieren Sie ihn. Schimpfen ist schon sooo viel Aufmerksamkeit, dass es schon wieder eine Belohnung ist.
- Wenn der Welpe wie ein irrer durch die Wohnung läuft und so seine 5 Minuten hat, dann bringen Sie ihn kommentarlos in den Ruheraum oder heben ihn kurz hoch bis er sich wieder beruhigt hat.
- Zieht Ihr Welpe ständig an der Leine empfehlen wir vorerst ein Brustgeschirr und zweitens einen Leinenführigkeitstraining. Bleiben Sie auch immer wieder stehen, bis die Leine wieder locker ist oder drehen Sie einfach um, wenn es zu heftig wird und gehen Sie in die entgegengesetzte Richtung. Locken Sie ihn zum Mitkommen.
- Beim Spaziergang ohne Leine: verstecken Sie sich oft, laufen Sie ihm davon, gestalten Sie die noch kurzen Ausflüge interessant durch versteckte Beute etc.Vermeiden Sie die täglichen Besuche auf der Hundewiese. Der Welpe soll zu Ihnen eine Bindung und nicht zu den anderen Hunden aufbauen. Begrüßen Sie gemeinsam gezielt fremde und welpenfreundliche Hunde, indem Sie gemeinsam langsam darauf zugehen und nach Kontaktaufnahme zum Hundeführer abgeklärt haben, dass die Kontaktaufnahme ungefährlich ist . (Achtung: Es gibt keinen Welpenschutz!)
- Seien Sie KONSEQUENT! Verwenden Sie immer die gleichen Kommandos, Handzeichen und erlauben Sie nichts, was er nicht immer und überall tun darf.
- Betteln bei Tisch wird ignoriert und niemals durch Futtergaben bestätigt. Futter gibt es immer in der Hundeschüssel oder aus der Hand beim Training für besondere Leistungen.
- Bestätigen Sie jedes Verhalten das erwünscht ist (ruhig sitzen, sich hinlegen, etc.) und ignorieren Sie unerwünschtes Verhalten (hochspringen, bellen,..) und geben Sie kein Kommando(z.B. HIER), wenn der Welpe abgelenkt ist.
- Lassen Sie den Welpen nicht alleine im Garten, damit er Löcher graben und vielleicht Pflanzen fressen kann.
- Sozialisieren Sie Ihren Welpen, indem Sie mit ihm kleine Ausflüge machen und ihm die Welt zeigen, in der Sie sich bewegen. Sollten Sie am Land leben, sollten Sie auch mal einen Ausflug in die Stadt machen und umgekehrt.
- Zeigt Ihr Welpe Angst oder Unsicherheit, wird er keinesfalls gestreichelt oder durch streicheln beruhigt. Lenken Sie ihn ab und bringen Sie ihn so aus der Situation, damit er selbstbewusst werden kann.
Fütterung
Ein Welpe wird bis zum ca. 6 Monat 3x täglich gefüttert. Leckerlis sollten vom Futter abgerechnet werden! Leckerlis sind aber kein normales Welpenfutter!
Spaziergänge
Spaziergänge sollten kurz sein und Sie sollten sich voll auf Ihren Welpen konzentrieren und ihm Ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Der Welpe sollte Sie nicht beim Joggen oder Radfahren begleiten. Zu lange und zu intensive Spiele mit großen Hunden sollten abgebrochen werden. Beim Spiel mit anderen Hunden ist zu beachten, dass der Welpe nicht ständig untergebuttert wird. Große Hunde dürfen nicht ständig auf Ihrem Welpen aufreiten! Es ist OK, wenn Ihr Welpe mal von einem erwachsenen Hund angeschnauzt (erzogen) wird und Sie sollten ihn dann keinesfalls durch streicheln beruhigen.
Weiteres lernen Sie in der Hundeschule....